Skulptur "Justitia" (2002), Bronze
Skulptur "Justitia" (2002), Bronze
Kurzinfo
Limitiert, gesamt 199 Exemplare | nummeriert | signiert | Bronze | handgefertigt | handbemalt | poliert | punziert | Format 41,5 x 44,5 x 10 cm | Gewicht 6 kg
Detailbeschreibung
Skulptur "Justitia" (2002), Bronze
Ihre Skulptur "Justitia" ist eine sehr persönliche Visualisierung des Themas Justiz und Gerechtigkeit. Aus dieser Zeit stammt auch die Darstellung mit Waage und Binde vor den Augen, die zahlreiche Gerichtssäle, Rathäuser und Residenzen schmückt. Sie entscheidet "ohne Ansehen der Person". Die beiden Künstler ironisieren die gebräuchlichen Darstellungen und regen zu allerlei Gedankenspielen an. So trägt "Justitia" ein Heftpflaster vor den Augen - eine Reaktion auf die Verletzung von Recht und Gesetz überall auf der Welt? Mit den symmetrisch ausgebreiteten Gewichtsarmen erinnert ihre Gestalt selbst an eine Waage. In ihren beiden Händen liegen zwei Herzen, von denen das eine gehörnt ist: Recht haben, heißt nicht Recht bekommen... Justitias Körper besteht zu zwei Dritteln aus einem Paragraphen-Zeichen: Die Gerechtigkeit beruht auf dem Gesetz!
Skulptur in Bronze. Limitierte Weltauflage 199 Exemplare - davon 29 römisch nummeriert. Im Wachsausschmelzverfahren von Hand gegossen. Handbemalt, fein poliert, nummeriert, signiert und mit dem Gießereistempel punziert. Format 41,5 x 44,5 x 10 cm. Gewicht 6 kg.
Arabisch nummerierte Version: nach Vorgabe der Künstler von Hand bemalte Bronze-Skulptur. Limitierte Weltauflage 170 Exemplare (von 1/170 bis 170/170).
Hersteller: ars mundi Edition Max Büchner GmbH, Bödekerstraße 13, 30161 Hannover, Deutschland E-Mail: info@arsmundi.de
Über Andora + Della
Andora wurde 1957 in Ost-Berlin geboren. Wegen "Ungehorsams" gegenüber dem Vaterland wurde er 1976 zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Nach seiner Entlassung verdingte er sich als Totengräber, Heizer, Küster, Fahrstuhlführer... und scheiterte wiederum im System. 1980 wurde er erneut inhaftiert und ausgewiesen. Andora kam in den „Westen“ und gab nach Beendigung seines Studiums "sogleich den Versuch auf, ein ordentliches Mitglied der Gesellschaft zu werden..."
Seine eigentliche Schaffensperiode begann im Jahre 1985. Nach ersten Bildern in neo-expressiver Manier, die die Suche nach einer eigenen Ausdrucksweise bezeugen, fand er zur Entwicklung einer eigenständigen Bildsprache und Erweiterung der gewählten künstlerischen Ausdrucksmittel. Es folgten Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen im Inland, europäischen Ausland und den USA. Gleichzeitig begannen die überwiegend spektakulären "Projekte zur Erhaltung zeitgenössischer Kunst im Alltag", mit denen Andora die Resonanz eines großen Publikums erreichte. Diese Projekte wurden in enger Zusammenarbeit mit der Industrie entwickelt, wobei die künstlerische Freiheit immer oberstes Gebot blieb.
Er schuf "das schnellste Kunstwerk der Welt" mit einem handbemalten Formel 1-Boliden, gestaltete den Kampfmantel für Gentleman-Boxer Henry Maske, bemalte eine russische Poljot-Rakete, die im Weltall Kunstgeschichte schrieb. Für die Expo in Hannover im Jahr 2000 gestaltete er ein riesiges Niedersachsen-Pferd.
Andora lebt und arbeitet heute in Berlin. Seine Arbeiten befinden sich überwiegend in europäischen und amerikanischen Sammlungen. Die jahrelange Zusammenarbeit mit seinem Künstlerkollegen Della, geboren 1956 in Hannover, bekam seit Anfang 1999 offiziellen Charakter und einen Namen: "Studio 4".
Seit dem Altertum verwendete Legierung von Kupfer mit anderen Metallen (vor allem mit Zinn). Ideales, Jahrtausende überdauerndes Metall für hochwertige Kunstgüsse.
Beim Bronzeguss setzt der Künstler in der Regel ein mehr als 5000 Jahre altes Verfahren ein, das Wachsausschmelzverfahren mit verlorener Form. Es ist das beste, aber auch das aufwendigste Verfahren zur Herstellung von Skulpturen.
Zuerst formt der Künstler ein Modell seiner Skulptur. Dieses wird in eine verflüssigte Silikon-Kautschukmasse eingebettet. Sobald das Material festgeworden ist, wird das Modell herausgeschnitten. In die so gewonnene Negativform wird flüssiges Wachs gegossen. Nach dem Erkalten wird der Wachsabguss aus der Form genommen, mit Gusskanälen versehen und in eine Keramikmasse getaucht. Die Keramikmasse wird im Brennofen gehärtet, wobei das Wachs ausfließt (verlorene Form).
Nun hat man endlich die Negativform, in welche die ca. 1400° C heiße Bronzeschmelze gegossen wird. Nach dem Erkalten der Bronze wird die Keramikhülle zerschlagen und die Skulptur kommt zum Vorschein.
Jetzt werden die Gusskanäle entfernt, die Oberflächen vom Künstler selbst oder nach seinen Vorgaben von einem Spezialisten poliert und patiniert und nummeriert. So wird jeder Guss zum Original.
Für weniger hochwertige Bronzegüsse wird häufig das Sandbettverfahren verwendet, das in Oberflächenbeschaffenheit und Qualität jedoch nicht das aufwendigere Wachsausschmelzverfahren erreicht.
Bezeichnung für ein Kunstobjekt (Skulptur, Installation), das nach dem Willen des Künstlers in mehreren Exemplaren in limitierter und nummerierter Auflage hergestellt wird.
Durch das Multiple wird eine "Demokratisierung" der Kunst erreicht, indem das Werk für einen größeren Personenkreis zugänglich und erschwinglich gemacht wird.
Ein vollplastisches Werk der Bildhauerkunst aus Holz, Stein, Elfenbein, Bronze oder anderen Metallen.
Während die Skulpturen aus Holz, Elfenbein oder Stein direkt aus dem Materialblock herausgearbeitet werden müssen, muss beim Bronzeguss zunächst ein Werkmodell, meist aus Ton oder anderen leicht formbaren Materialien geschaffen werden.
Blütezeit der Skulptur war nach der griechischen und römischen Antike die Renaissance. Der Impressionismus verlieh der Bildhauerkunst neue Impulse. Auch zeitgenössische Künstler wie Jörg Immendorff, Andora, Markus Lüpertz haben die Bildhauerkunst mit bedeutenden Skulpturen bereichert.