Berta (Maria Innocentia) Hummel
1909-1946
Berühmt wurde Berta Hummel mit ihren liebevoll gezeichneten "Hummelfiguren",
die als niedliche Postkartenmotive und Porzellanfiguren in den 1930er Jahren
weltweite Verbreitung fanden. 1934 erschien das erste Hummelbuch im Verlag Emil
Fink in Stuttgart, 1939 folgte das Zweite, mit dem Titel "Hui, die Hummel".
Weniger bekannt ist das übrige zeichnerische und malerische Werk, das vorwiegend
in ihrer Studienzeit entstand. In einem expressiven Stil gehalten unterscheiden
sich die abstrahierten Porträts, Blumenstillleben, Stadtansichten, Landschaften
und Karikaturen enorm von den lieblichen Hummelkindern. Die Münchner Studienjahre
waren Hummels produktivste und kreativste künstlerische Phase. Sie arbeitete
in Aquarelltechnik, zeichnete mit Kohle, Bleistift und Rötel und widmete
sich Ölgemälden.
Berta Hummel, mit Ordensnamen Maria Innocentia, wurde 1909 im niederbayrischen
Massing geboren. 1927-31 studierte sie an der Staatsschule für angewandte
Kunst in München, 1935-37 kehrt sie zurück für ein Aufbaustudium.
Überraschend war 1931 ihr Entschluss, in das Franziskanerinnen-Kloster
Sießen einzutreten. Dort erteilte sie Zeichenunterricht und entwarf Andachts-
und Altarbilder sowie liturgische Textilien. Berta Hummel verstarb im Alter
von 37 Jahren 1946 im Kloster Sießen an Tuberkulose.
1994 wurde das Elternhaus zum Berta-Hummel-Museum umgestaltet. Seitdem ist der
künstlerische Nachlass Hummels in ihrem Geburtsort zu besichtigen.