Genreszenen

In der Kunstgeschichte werden diejenigen Gemälde als Genreszenen bezeichnet, die alltägliche Situationen aus dem Leben der Menschen zeigen. Klassische Motive der Genremaler sind zum Beispiel Straßenszenen, Gesellschaften oder Menschen bei der Arbeit.

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Genreszenen

Genreszenen in der Malerei – Der Alltag der Menschen auf der Leinwand

Von Genremalerei spricht man in der bildenden Kunst, wenn Werke alltägliche Situationen oder Szenen aus dem Leben der Menschen zeigen. Klassische Bildthemen der Genremaler sind Gesellschaften, Mahlzeiten, Feste, Märkte, Menschen bei der Arbeit (z.B. in der Landwirtschaft) oder urbane Szenen wie Personen auf Straßen und Plätzen. Im Unterschied zu Porträtbildern, wo ein Individuum oder eine prominente Person im Mittelpunkt steht, werden in der Genremalerei die Menschen als Gemeinschaft oder als Repräsentanten einer gesellschaftlichen Gruppe gezeigt. Außerdem werden die Protagonisten im Bild immer ungeschönt und nicht idealisiert dargestellt. Dieses Bildthema findet sich in zahlreichen Kunstepochen und lässt sich nicht ausschließlich einer bestimmten Zeit zuordnen. Ihre Ursprünge hatte die Genremalerei in der Antike. So finden sich zum Beispiel Darstellungen von Menschen beim Kampf oder bei der Jagd aus dem Alten Rom und dem Alten Griechenland. Etwa ab dem 17. Jahrhundert konnte sich die Genremalerei als eigenständiges Sujet etablieren, besonders in der Epoche des Barock war sie sehr beliebt. In den folgenden Jahrhunderten befassten sich Maler aus allen wichtigen Kunstepochen wie Romantik, Expressionismus, Impressionismus, Kubismus oder Pop-Art mit diesem Sujet, und auch bei zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern ist es noch weit verbreitet.

Die Genremalerei gestern und heute

Unter dem Begriff der Genreszenen werden heute ganz allgemein Bilder zusammengefasst, in denen Menschen in ganz alltäglichen Situationen gezeigt werden. Ursprünglich war die Genremalerei aber nicht nur zum reinen Vergnügen und für den ästhetischen Kunstgenuss gedacht. Als dieses Sujet im 17. Jahrhundert populär wurde, verfolgten die Auftraggeber der Gemälde immer auch noch einen erzieherischen Ansatz. Die Genregemälde thematisierten oftmals moralisch zweifelhaftes Verhalten, zum Beispiel Trinkgelage oder Prügeleien. Die gezeigten Szenen sollten schlechte Verhaltensweisen anprangern, so dass den Betrachtenden der Spiegel vorgehalten wird und sie zum Nachdenken über ihr eigenes Handeln angeregt werden. Im Gegensatz dazu gab es aber auch Gemälde, die sehr sittsame und fleißige Menschen zeigten und damit zu einem tugendhaften Verhalten animieren sollten. Wegen solcher moralisierenden Botschaften wurden die Genreszenen oftmals auch als "Sittenbild" oder "Sittenmalerei" bezeichnet. Auch in der aktuellen Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts gehören die Genreszenen immer noch zum Portfolio vieler Maler. Allerdings haben sie sich erkennbar weiterentwickelt und sind heute deutlich weniger dogmatisch und belehrend. Die zeitgenössischen Malerinnen und Maler wählen ihre Bildthemen wesentlich leichter und interpretieren die Genremalerei vorwiegend als stimmungsvolle Gesellschaftsszenen.

Genremalerei aus vielen Epochen bei ars mundi kaufen

Über die letzten Jahrhunderte entwickelte sich die Genremalerei zu einem beliebten Sujet der Künstler fast aller wichtiger Epochen. Eine große Auswahl an Genreszenen aus den verschiedensten Stilrichtungen können Sie bei ars mundi kaufen. Einige der bekanntesten Künstler der Kunstgeschichte, die Sie auch in unserer Künstlerliste finden können, befassten sich mit diesem Bildthema, zum Beispiel Edvard Munch ("Mädchengruppe auf einer Brücke"), Auguste Renoir ("Ball im Moulin de la Galette"), August Macke ("Sonniger Weg"), Ernst Ludwig Kirchner ("Frauen auf der Straße"), Claude Monet ("Spaziergang bei Argenteuil"), Jan Vermeer van Delft ("Dienstmagd mit Milchkrug"), Pieter Brueghel d. Ä. ("Bauernhochzeit") oder Oskar Schlemmer ("Bauhaustreppe"). Diese und viele weitere Motive der Genremalerei finden Sie in dieser Rubrik.