Valerie Otte
Einblick in die menschliche Seele
Man kann Ottes Kunst - wie oft in der figürlichen Bildhauerei - als ein Augenspiel
auf Entfernung beschreiben. Die Spielbedingung: Genaue Beobachtung. Einmal auf
Seiten der Künstlerin. Sie setzt in ihren Arbeiten all das um, was sie in
der Welt als leise Gefühlsregung, als kleine Geste oder als Moment von Wahrhaftigkeit
sah und gibt es ihren Werken mit auf den Weg. Der Betrachter hingegen "liest"
diese in Bronze gegossenen Spuren und sieht alsbald nicht mehr bloße Skulpturen,
sondern Persönlichkeiten. Es ist ein Spiel, das schult - nicht nur für
die Kunst, auch für die Welt.
Valerie Otte (*1977) studierte Bildhauerei und Kunstgeschichte in London und Berlin.
Im Anschluss daran ließ sie alldem noch ein Diplom in Produktdesign in Potsdam
folgen - dies beschreibt in seiner Summe den Ansatz und die Vielseitigkeit ihres
Schaffens.
Otte arbeitet als Bildhauerin in ihrem Berliner Atelier vor allem figürlich.
Ihre Bronzefiguren sind in den seltensten Fällen tatsächlich Porträts
(wiewohl sie sehr wohl auch eine Reihe von Porträts nach Modell gefertigt
hat und nach wie vor fertigt). Es sind vielmehr sensible Charakterstudien von
großer emotionaler und psychologischer Tiefe, die dem Betrachter ohne übertriebene
"Pose" allein durch leise Andeutung und kaum wahrnehmbare Geste einen
Einblick in ihr Innenleben gewähren. Dabei ruhen Ottes Figuren zumeist ganz
in sich selbst, sodass man geradezu einem intimen Augenblick beizuwohnen glaubt.
Videos zum Werk von Valerie Otte finden Sie hier...