Götterbildnisse

Zu den Brauchtümern vieler Religionen gehört es, ihre Gottheiten als Figuren, Skulpturen oder Statuen darzustellen. Zahlreiche Götterbildnisse aus Kulturen der vergangenen Jahrtausende gehören auch zu den wichtigen Werken der Kunstgeschichte.

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Götterbildnisse

Götterbildnisse – Tradition in vielen Religionen

In fast allen Gesellschaften war und ist ein religiöser Glaube und die Verehrung von Gottheiten fest im Alltag der Menschen verwurzelt. Dazu gehört meist auch, dass den Göttern Abbilder in Form von Figuren, Skulpturen oder Statuen gewidmet werden. Dieser Brauch zieht sich quer durch alle Religionen der Welt. Viele der heute bekannten Götter Figuren stammen aus dem Alten Ägypten sowie aus der griechischen und römischen Antike. Aber auch im Christentum und im Hinduismus ist die sakrale Kunst und damit auch die skulpturale Abbildung von Göttern von großer Bedeutung. In der Regel wird ihnen eine menschliche Gestalt verliehen, aber auch als Tiere wurden manche Götter dargestellt, zum Beispiel der ägyptische Gott Anubis als Hund, die ägyptische Göttin Bastet als Katze oder der hinduistische Gott Ganesha als elefantenähnliches Wesen. Zwar ist bei Gottheiten keine bildnerische Vorlage vorhanden, an denen sich die Bildhauer orientieren könnten, doch es etablierten sich in vielen Kulturen einige Merkmale, die den Göttern zugesprochen und die immer wieder reproduziert werden. Bei Religionen mit mehreren Göttern lassen erst bestimmte Attribute oder der Ort, an dem eine Statue aufgestellt wurde, Rückschluss auf die genaue Identität des jeweiligen Gottes zu.

In vielen Gesellschaften war und ist die Herstellung von Götter Figuren auch ein bedeutendes Genre der Bildhauerei. Daher verdankt die Kunstgeschichte viele wichtige Motive dieser Tradition. Zu den bekanntesten Götterskulpturen der Antike gehört die "Venus von Milo", eine Statue der griechischen Göttin der Liebe und der Schönheit. Aber auch von vielen Göttern des Antiken Ägyptens oder auch von Buddha, der zentralen Gestalt des Buddhismus, ließen sich Künstler über Jahrtausende hinweg zu immer neuen Interpretationen inspirieren.

Götter Figuren erinnern an die Präsenz der Gottheiten

Götterbildnisse können verschiedene Funktionen erfüllen. Mit kunstvoll gearbeiteten Skulpturen, die Würde und Schönheit ausstrahlen, sollen die Götter geehrt werden. Gleichzeitig dienen Götter Figuren auch als plastische Stellvertreter der Gottheiten auf der Erde. Sie erinnern im Alltag an ihre Gegenwärtigkeit, symbolisieren ihre Macht und können zu einem rechtschaffenen Handeln ermahnen. Zugleich können sie aber auch Hoffnung und Trost spenden. Damit die Menschen den Göttern möglichst häufig nah sein konnten, wurden in der Menschheitsgeschichte viele, teils monumentale Statuen mit Götterbildnissen auf öffentlichen Plätzen aufgestellt. So gehörten zum Beispiel griechische Götter Statuen zum Stadtbild vieler antiker Städte. Auch an Orten, die für die religiösen Bräuche ebenfalls von Bedeutung sind, wie Tempel, Kirchen oder Grabstätten, wurden die Götterskulpturen platziert. In manchen Religionen ist es zudem Brauch, bei Prozessionen zu bestimmten religiösen Anlässen Bildnisse von Göttern als Skulpturen mitzuführen. Solche Traditionen finden sich im Christentum zum Beispiel in katholischen Regionen Bayerns oder Österreichs, aber auch bei großen religiösen Festen im Hinduismus.