"Der Blaue Reiter" - Die Spitze des deutschen Expressionismus

Anfang des 20. Jahrhunderts formierte sich in Bayern eine innovative Kunstbewegung, die der Moderne in Deutschland den Weg bereiten und später unter dem Namen "Der Blaue Reiter" zu Weltruhm gelangen sollte. Einige junge Künstler, darunter Franz Marc, Wassily Kandinsky, Gabriele Münter, August Macke und Paul Klee, vereinte in jener Zeit der Wunsch nach Erneuerung der Kunst. Die Gruppe kritisierte den herrschenden Kunst-Kanon als zu akademisch und elitär und forderte mehr Offenheit und Vielfalt. In ihrer Formensprache verabschiedeten sich die Künstler vom Realismus und malten expressiv in kräftigen Farbtönen und zunehmend abstrakt. Kandinsky schrieb programmatisch: "Man sollte sich aus der Form keine Gottheit machen. Nicht die Form, die Materie, ist das Wichtigste, sondern der Inhalt, der Geist." Ausführlich wurde die Theorie des neuen künstlerischen Konzepts in dem von Marc und Kandinsky 1912 herausgegebenen Almanach "Der Blaue Reiter" erläutert. Die Idee zu diesem Namen entstand laut Kandinsky so: "Den 'Blauen Reiter' erfanden wir am Kaffeetisch in der Gartenlaube in Sindelsdorf. Beide liebten wir Blau. Franz Marc die Pferde, ich die Reiter. So kam der Name von selbst."

Die Gruppe löste sich 1914 zu Beginn des Ersten Weltkriegs auf.

Von den Künstlern des "Blauen Reiters" stammen zahlreiche weltberühmte Werke, die bis heute ein großes Publikum begeistern.

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