Skulptur "Frau im Wind" (1931), Reduktion in Bronze
Skulptur "Frau im Wind" (1931), Reduktion in Bronze
Kurzinfo
ars mundi Exklusiv-Edition | limitiert, 980 Exemplare | Bronze | patiniert | nummeriert | Signatur | Gießerei-Stempel | Zertifikat | Reduktion | Format 7,3 x 32 x 5,5 cm (B/H/T) | Gewicht 1,95 kg
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Detailbeschreibung
Skulptur "Frau im Wind" (1931), Reduktion in Bronze
Ernst Barlachs "Gemeinschaft der Heiligen": Sinnbilder menschlichen Daseins
Ernst Barlach war bis in die 30er Jahre hinein als Schriftsteller und als Bildhauer figürlicher Plastiken hoch anerkannt. 1925 wurde er Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste in München. In dieser Zeit entstanden auch verschiedene monumentale Ehrenmale, die einmal Weltgeltung erlangen sollten, darunter war auch das "Güstrower Ehrenmal", der berühmte "schwebende Engel" im Güstrower Dom. 1934 jedoch wendete sich das Blatt. Barlach, im sechsten Lebensjahrzehnt stehend, musste erleben, wie seine Werke als "entartet" diffamiert wurden und aus den Museen verschwanden. Die von ihm gestalteten Ehrenmäler wurden zerstört, "Der Schwebende" aus dem Güstrower Dom gar eingeschmolzen - und hätten nicht Freunde einen Zweitguss bis zum Kriegsende versteckt, das Werk wäre heute verloren.
Mit den Skulpturen "Frau im Wind" und "Der Sänger" verhält es sich ähnlich. Sie wurden mitsamt etwa 380 weiteren Werken Barlachs konfisziert. Ihr Retter war zugleich ihr Auftraggeber: Carl Georg Heise, Museumsdirektor in Lübeck. Er hatte Barlach 1929 angeregt, ein Skulpturenensemble mit dem Titel "Gemeinschaft der Heiligen" für die Westfassade der Lübecker Katharinenkirche zu entwerfen. 16 sollten es werden, realisiert wurden zwischen 1930 und 1932 lediglich drei: "Der Bettler", "Der Sänger" und "Die Frau im Wind". Drei weitere Figuren: "Der Gefesselte", "Der Pilger" und "Der Hornbläser" sind in Vormodellen erhalten geblieben. Carl Georg Heise wurde 1933 entlassen, erstritt sich aber die vorhandenem drei Figuren als Privatbesitz. 1939, im Jahr nach Barlachs Tod, wurden sie ihm ausgehändigt, und so überstanden sie die Kriegszeit "in Kisten [...] unter der Veranda im Hause meiner Schwiegermutter", wie er später berichtete. Erst 1947 fanden sie endlich ihren Weg in die vorgesehenen Nischen der Katharinenkirche.
Die Raumwirkung der gotischen Kirche und die Enge der Nischen als Aufstellungsort bestimmten Barlachs Formvorstellungen. Die Nähe zur mittelalterlichen Plastik ist unübersehbar; Barlach gestaltet jedoch keine Heiligenfiguren in christlicher Ikonografie, sondern eher Sinnbilder menschlichen Daseins und der Welt zugewandte, "leidende und verklärte menschliche Gestalten, jeder auf seine Weise kämpfend mit seinem Gott" (Carl Georg Heise).
Skulptur "Frau im Wind":
Das den Körper umhüllende faltenreiche Gewand prägt die Körperlichkeit der stehenden jungen Frau und konzentriert den Blick auf das Haupt, das als alleiniger Ausdrucksträger dient. Bronze nach einem verkleinerten Werkmodell von 1931. Von Hand im Wachsausschmelzverfahren gegossen und patiniert. Limitierte Auflage 980 Exemplare, einzeln nummeriert und mit der vom Original übernommenen Signatur "E. Barlach" sowie der Gießereipunze versehen. ars mundi Exklusiv-Edition, herausgegeben in Zusammenarbeit mit der Ernst Barlach Gesellschaft. Mit nummeriertem Authentizitäts- und Limitierungszertifikat. Format 7,3 x 32 x 5,5 cm (B/H/T), Gewicht 1,95 kg.
Hersteller: ars mundi Edition Max Büchner GmbH, Bödekerstraße 13, 30161 Hannover, Deutschland E-Mail: info@arsmundi.de
Kundenmeinungen
Bin zufrieden mit der schönen Plastik
Sehr schöne Reduktion; schnelle Lieferung; die Patinierung der Bronze leider stellenweise sehr unterschiedlich
Sehr gute Replik, Kompliment an die Gießerei !
Bin großer Fan der Barlach-Skulpturen und inzwischen kann ich mich täglich an fünf ars mundi Bronze-Skulpturen erfreuen... als Neuzugang ist – sehr sorgfältig verpackt - die 'Frau im Wind' eingetroffen, die ebenfalls in bester Qualität hergestellt wurde... schade, dass das Zertifikat dazu nicht mehr in im ursprünglichen Format gedruckt wird - die frühere Doppelkarte im DIN A5-Format kann aufgeklappt in einer DIN A4-Hülle gut aufbewahrt werden... und für Online-Besteller wäre die Übermittlung der PaketNr. zur Sendungsverfolgung sehr wünschenswert!
Skulptur entspricht vollständig meinen Erwartungen
Ernst Barlach und seine Plastiken werden nie eine Mode sein. Und das ist gut so, sind und bleiben diese damit immer etwas ausgesprochenes Besonderes!Ich muß keine Originale besitzen, bin auf eine Art und Weise immer sehr zufrieden, wenn ich bei Barlach in Güstrow sein kann. Und es sei fast ein Geheimtip, wenn man nach Güstrow im Winter fährt. Dann herrscht im Atelier am Heidberg, in der Gertrudenkapelle oder beim Schwebenden eine zufriedenmachende Ruhe. Die verkleinerten Kopien finde ich nicht minder schön und bin damit mehr als zufrieden!
Über Ernst Barlach
1870-1938, Bildhauer, Schriftsteller und Zeichner
Ernst Barlach - geboren am 2.1.1870 im holsteinischen Wedel, gestorben am 24.10.1938 in Rostock - nimmt eine herausragende Sonderstellung innerhalb des deutschen Expressionismus ein. Als Grafiker, Zeichner, Schriftsteller und insbesondere als Bildhauer schuf Barlach Meilensteine der Kunstgeschichte: Barlachs plastische Bildwerke suchen die Grenzerfahrung und deren Darstellung und genau darin liegt ihre besondere Wirkung. Es sind Werke von vielschichtigem Sinngehalt, mit denen er das Wesen des Menschen in den Vordergrund stellte und das, was über dem Ich und den Dingen der Welt steht.
Die Intention Barlachs wurzelt in der Tiefe, im Inneren. Geprägt vom Krieg und schweren Lebensbedingungen erlebt er von hier aus Leiden und Glück. Und immer steht der Mensch im Zentrum seines Schaffens: Ecce homo.
"Ich begehre jedoch nichts anderes als schlecht und recht ein Künstler zu sein. Es ist mein Glaube, dass dasjenige, was nicht durch das Werk auszudrücken ist, durch Formen in den Besitz eines anderen übergehen kann. Immer wieder kreist meine Lust und mein Schaffensdrang um die Probleme des Lebenssinns und der anderen großen Berge im geistigen Bereich." (Ernst Barlach)
Ernst Barlach wird 1925 Ehrenmitglied der Akademie der Bildenden Künste, München. 1933 wird er zum Ritter der Friedensklasse des Ordens "Pour le mérite" ernannt. 1937 entfernen die Nationalsozialisten seine Werke als "entartete Kunst" aus öffentlichen Sammlungen und Plätzen. Am 24. Oktober 1938 stirbt Ernst Barlach in Rostock.
Heute sind die Werke von Ernst Barlach fester Bestandteil der führenden Museen und Sammlungen und erzielen – soweit verfügbar - auf Auktionen Rekordbeträge.
"Der singende Mann" wurde die bekannteste Plastik Ernst Barlachs, eine Ikone der Moderne. Weltweit ziert er Bildbände und Plakate, die Urauflage ist fester Bestandteil in den Sammlungen der großen Museen der Welt, u.a. dem Museum of Modern Art (MoMA), New York.
Seit dem Altertum verwendete Legierung von Kupfer mit anderen Metallen (vor allem mit Zinn). Ideales, Jahrtausende überdauerndes Metall für hochwertige Kunstgüsse.
Beim Bronzeguss setzt der Künstler in der Regel ein mehr als 5000 Jahre altes Verfahren ein, das Wachsausschmelzverfahren mit verlorener Form. Es ist das beste, aber auch das aufwendigste Verfahren zur Herstellung von Skulpturen.
Zuerst formt der Künstler ein Modell seiner Skulptur. Dieses wird in eine verflüssigte Silikon-Kautschukmasse eingebettet. Sobald das Material festgeworden ist, wird das Modell herausgeschnitten. In die so gewonnene Negativform wird flüssiges Wachs gegossen. Nach dem Erkalten wird der Wachsabguss aus der Form genommen, mit Gusskanälen versehen und in eine Keramikmasse getaucht. Die Keramikmasse wird im Brennofen gehärtet, wobei das Wachs ausfließt (verlorene Form).
Nun hat man endlich die Negativform, in welche die ca. 1400° C heiße Bronzeschmelze gegossen wird. Nach dem Erkalten der Bronze wird die Keramikhülle zerschlagen und die Skulptur kommt zum Vorschein.
Jetzt werden die Gusskanäle entfernt, die Oberflächen vom Künstler selbst oder nach seinen Vorgaben von einem Spezialisten poliert und patiniert und nummeriert. So wird jeder Guss zum Original.
Für weniger hochwertige Bronzegüsse wird häufig das Sandbettverfahren verwendet, das in Oberflächenbeschaffenheit und Qualität jedoch nicht das aufwendigere Wachsausschmelzverfahren erreicht.
Edition einer Grafik oder Skulptur, die von ars mundi initiiert wurde und die nur bei ars mundi bzw. bei von ars mundi lizenzierten Vertriebspartnern erhältlich ist.
Künstlerische Bewegung, die im frühen 20. Jahrhundert den Impressionismus ablöste.
Der Expressionismus ist die deutsche Form der Kunstrevolution in Malerei, Grafik und Bildhauerkunst, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts in den Werken von Paul Cézanne, Vincent van Gogh und Paul Gauguin ihre Vorläufer fand. Die Expressionisten versuchten, zu den Urelementen der Malerei vorzustoßen. Mit kräftigen, ungebrochenen Farben in großen Flächen, der Betonung der Linie und der dadurch angestrebten suggestiven Ausdruckskraft kämpften sie gegen den Kunstgeschmack des etablierten Bürgertums an.
Die wichtigsten Vertreter des Expressionismus waren die Gründer der Brücke: Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff, Max Pechstein, Otto Mueller, sowie Franz Marc, August Macke u.a.
Meister des Wiener Expressionismus sind Egon Schiele und Oskar Kokoschka. Unter den Bildhauern ist Ernst Barlach der Berühmteste.
Die französische Form des Expressionismus ist der Fauvismus.
Bezeichnung für ein Kunstobjekt (Skulptur, Installation), das nach dem Willen des Künstlers in mehreren Exemplaren in limitierter und nummerierter Auflage hergestellt wird.
Durch das Multiple wird eine "Demokratisierung" der Kunst erreicht, indem das Werk für einen größeren Personenkreis zugänglich und erschwinglich gemacht wird.
Ein vollplastisches Werk der Bildhauerkunst aus Holz, Stein, Elfenbein, Bronze oder anderen Metallen.
Während die Skulpturen aus Holz, Elfenbein oder Stein direkt aus dem Materialblock herausgearbeitet werden müssen, muss beim Bronzeguss zunächst ein Werkmodell, meist aus Ton oder anderen leicht formbaren Materialien geschaffen werden.
Blütezeit der Skulptur war nach der griechischen und römischen Antike die Renaissance. Der Impressionismus verlieh der Bildhauerkunst neue Impulse. Auch zeitgenössische Künstler wie Jörg Immendorff, Andora, Markus Lüpertz haben die Bildhauerkunst mit bedeutenden Skulpturen bereichert.