Marc Chagall:
Bild "Die Odyssee - Odysseus als Bettler verkleidet" (1989), gerahmt
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Bild "Die Odyssee - Odysseus als Bettler verkleidet" (1989), gerahmt
Marc Chagall:
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Kurzinfo

Einzelstück | Grano-Lithografie auf Bütten | gerahmt | Passepartout | verglast | Format 51 x 43 cm (H/B) | Rahmenrückseite mit Illustration

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Bild "Die Odyssee - Odysseus als Bettler verkleidet" (1989), gerahmt
Marc Chagall: Bild "Die Odyssee - Odysseus als Bettler ve...

Detailbeschreibung

Bild "Die Odyssee - Odysseus als Bettler verkleidet" (1989), gerahmt

Die Illustrationen Marc Chagalls zur Erzählung "Odyssee" - erstmalig herausgegeben 1974 bei Mourlot, Paris - sind eine Hommage an Homers Epos. Chagall selbst besuchte Griechenland zweimal und ließ sich bei diesen Reisen stark von den antiken mythologischen Motiven inspirieren.

Grano-Lithografie in 8-12 Farben im rasterfreien Granolitho-Verfahren auf 210g Fabriano-Bütten. Aus der von Valentina Brodsky Chagall autorisierten deutschen Ausgabe, erschienen in 2 Bänden, 580 S., limitierte Auflage 2.500 Exemplare, mit 43 Farbtafeln und 39 einfarbigen Wiedergaben der Original-Lithografien von Marc Chagall, Daco-Verlag, Stuttgart, 1989. © 1987, Copyright by COSMOPRESS, Genf. Motivgröße 36,5 x 28,5 cm (H/B). Gerahmt in silberner Massivholzleiste mit Schrägschnittpassepartout, verglast. Als Besonderheit zeigt der rückseitige Sichtbereich des Rahmens eine zusätzliche Illustration. Format 51 x 43 cm (H/B). Einzelstück.

Porträt des Künstlers Marc Chagall

Über Marc Chagall

1887-1985 - Russisch-französischer Maler

Marc Chagall ist einer der größten Meister des 20. Jahrhunderts, der mit seinem Schaffen die Kunstwelt nachhaltig beeinflusste. Ein einzigartiger Mythenerzähler von unglaublich schöpferischer Kraft - ein malender Poet.

Ursprung seiner Schöpfungen sind die religiöse Erlebniswelt seiner Kindheit, antike Mythen und Legenden. Seine bevorzugten Wesen sind verliebte, verzauberte und verträumte Gestalten, schwerelos und der Realität entrückt. Die lichte, offene Zeichensprache, das zarte Schweben der Bildmotive entwickeln eine reizvolle Sprache der Fantasie. Der Betrachter wird überwältigt von der Harmonie des Themas und der poetischen Schönheit der Farben.

Marc Chagall beschreibt seine Malerei als die "glückliche Vision einer wünschbaren Welt" und versteht sie als ein Gegenbild zur Realität.

Marc Chagall wird 1887 als Sohn jüdischer Eltern in der weißrussischen Stadt Witebsk geboren. Er ist 20 Jahre alt, als er nach Sankt Petersburg geht, um Malerei zu studieren. Erstmals sieht er dort Bilder der europäischen Moderne, und ist von ihnen so fasziniert, dass er 1910 nach Paris reist. Im Atelierhaus "La Ruche" mietet er einen winzigen Arbeitsraum, seine Nachbarn sind Léger und Modigliani, er lernt Soutine, Archipenko und die Delaunays kennen. Chagall lebt inmitten der Avantgarde, doch nicht die moderne Technik und der Blick nach vorn interessieren ihn, sondern wie er am wirkungsvollsten die nostalgisch-poetische Welt seiner Kindheitserinnerungen fassen kann.

Als er die Farben und Formen der Kubisten sieht, weiß er: Mit ihnen kann er die Entrücktheit der kleinen Stadt mit ihren schiefen Holzhütten ebenso darstellen, wie die jüdischen Familienfeste, den Taumel erster Verliebtheit oder den fliegenden Geiger als Sinnbild Ahasvers, des rastlosen Juden.

Spielerisch verschmilzt Chagall fortan Versatzstücke seiner Erinnerungen mit Momenten russischer Folklore, Religion, Nostalgie und Fantasie - und hat damit Erfolg: Herwarth Walden, Berliner Kunsthändler und Herausgeber der Zeitschrift "Sturm", entdeckt Chagall 1913 und organisiert sofort eine Ausstellung in Berlin, die den jungen Künstler auf einen Schlag berühmt macht.

Die Jahre des ersten Weltkriegs verbringt Chagall wieder in Witebsk. Er heiratet seine Jugendliebe Bella Rosenfeld, wird 1918 kurz "Kommissar für die Schönen Künste", doch 1923 zieht er mit seiner Frau zurück nach Paris. Schnell ist der junge Künstler gut im Geschäft: Er hat Ausstellungen, malt, illustriert Bücher und erhält 1930 den gewaltigen Auftrag, die Bibel zu bebildern.

1941 flieht Chagall mit seiner Familie in die USA. Der Tod seiner Frau unterbricht 1944 für viele Monate seinen Schaffensfluss. Frühe Akt- und Paarbilder drücken Chagalls tiefe Zuneigung zu ihr mit einer starken erotischen Symbolik aus. Diese Werke sind ein Hymnus auf das Glück menschlicher Harmonie und verbildlichen den Mythos von Mann und Frau.

Als er 1947 nach Paris zurückkehrt, zeigen mehrere europäische Hauptstädte eine Retrospektive des mittlerweile 60-Jährigen. Chagalls frühe Bilder, die in eine zartfarbige unpolitische Idealwelt entführen, sind beliebt.

Mit der Darstellung der antiken Liebesgeschichte von "Daphnis und Chloé" verarbeitet Chagall auch persönliche Veränderungen in seinem Privatleben. Er heiratet 1952 die Russin Valentina Brodsky. Auf der griechischen Insel Paros beginnt nun jener neue Lebenskreis den Chagall braucht, um behütet wirken zu können. In "Daphnis und Chloé" sind diese Ereignisse dargestellt. Räume der Stille wechseln mit überschwenglichen Festlichkeiten. Aber über allem schwebt die erfahrbare Liebe, losgelöst von den Schwernissen menschlichen Daseins. Chagall hat drei Jahre intensiv an diesem Zyklus gearbeitet. Der Zyklus, eine Folge von 42 Original-Farblithografien, ist ein Meisterwerk der Illustration in der Kunst des 20. Jahrhunderts.

Chagall erschafft neben Lithografien und Bibelillustrationen auch monumentale Kunst im öffentlichen Raum: Ende der 50er-Jahre entdeckt Chagall die Glasmalerei. Bis in die 70er-Jahre entwirft er Fenster für zahlreiche große europäische Kirchen, für eine Jerusalemer Synagoge und die Vereinten Nationen. Gleichzeitig entstehen Deckengemälde für die Pariser Oper, Wandgemälde in Tel Aviv, Tokio und New York. Der hochbetagte Chagall arbeitet unermüdlich - über seine Bilder redete er jedoch nur ungern.

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