Die Farben des Sommers

Die Farben des Sommers

04.08.22
ars mundi

Auch wenn der blütenbestandene Frühling als farbenfrohste Jahreszeit gilt: Der Sommer steht ihm an Farbreiz kaum nach und hat die Künstler seit jeher fasziniert. Es war das unter sengender Hitze liegende Südfrankreich mit seinen von der Sonne ausgedorrten Wiesen, das Vincent van Gogh die Palette erweiterte: Ocker und Gelb, zu seiner Zeit kaum eingesetzt, spielen in seinem Spätwerk eine prominente Rolle. Und nie wurde die sommerliche "blaue Stunde" besser eingefangen als bei "Café bei Nacht".

Jede Jahreszeit hat also ihre eigene Farbstimmung, und allein an dieser lässt sich ein Bild zeitlich verorten. Kollers "Sommerstrauß" zeigt es deutlich. Auch Kroyers "Sommerabend" wäre problemlos ohne den vom Künstler vorgegebenen Titel als sommerliches Genre zu entschlüsseln.

Verständlich daher, dass sich das Thema der "Vier Jahreszeiten" einem Künstler geradezu aufdrängt.

Selbst beim sehr symbolisch ausgeführten Zyklus des Jugendstilmeisters Alphonse Mucha ist nicht zur übersehen, dass die personifizierten "Jahreszeiten" ihre Wirkung vor allem durch eine überlegte Wahl der Farben erreichen.

Was für die Kunst gilt, gilt auch für die Schmuckdesigner. Michal Golans "Indian Summer" ist farblich ein getreues Abbild des amerikanischen Spätsommers.