Erdenschwer und federleicht: Skulpturen

Erdenschwer und federleicht: Skulpturen

04.11.21
ars mundi

Die Geschichte der Skulptur steckt voller Götter-, Helden- und Herrschergestalten. Es waren Mythos, Glaube und Macht, die vornehmlich in schweren Marmor geschlagen wurden: Tempelfiguren in der Antike, christliche Heilige und gekrönte Häupter aller Epochen. Dabei ist es nicht geblieben. Auguste Rodin etwa verstand seine Kunst längst nicht mehr als Repräsentation von Macht und Würde, er machte die Bildhauerei zur von Mäzenaten- und Gönnertum befreiten eigenen Kunstform und fand zu Motiven, die nicht Herrschaft, sondern den Menschen an sich repräsentierten. Sein Denker ist weit entfernt von jeder Augustusstatue, und selbst wenn er sich in antiker Tradition Göttern und Sagengestalten annahm, waren es im Grunde Menschen seiner Zeit. Auch Ernst Barlach, dessen "Frau im Wind" und "Sänger" z.B., nutzte die Plastik, um den Menschen in all seinen Ängsten, Träumen und Wünschen darzustellen.

Heute ist der Umgang mit der Skulptur als Kunstform weit gefächert. Stefan Szczesnys "Dancer" fehlt jede Wucht und Erdenschwere, und gerade deshalb ist der Künstler in der Lage, ein Abbild der karibischen Lebensfreude und Ausgelassenheit zu zeigen. Und dass die Bildhauerei selbst in schwerer Bronze das Genre des federleichten Humors beherrscht, zeigen Wolf Gerlachs "Mainzelmännchen".

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