Gold in der Kunst: Gemälde und Skulpturen im goldenen Glanz

Gold in der Kunst: Gemälde und Skulpturen im goldenen Glanz

24.11.22
ars mundi

Das Edelmetall Gold übte schon immer auf die Menschen eine besondere Faszination aus. Es gilt als selten und kostbar und ist dadurch zum Inbegriff von Ruhm und Reichtum geworden. Außerdem diente es als Zahlungsmittel, ist ein beliebtes Material für Schmuck und auch in der Kunst hat Gold eine Jahrtausende alte Tradition.

Die Popularität des Goldes ist sicherlich in erster Linie auf dessen einzigartige Farbe und seinen dezenten Glanz sowie den Materialwert zurückzuführen. Darüber hinaus hatte das Gold bei den Menschen schon immer auch eine große Symbolkraft, beispielsweise in vielen Religionen sowie in der Mythologie. Manche Religionen sehen im Gold einen direkten Ausdruck des Göttlichen, andere Kulturen verbinden mit dem Gold magische Eigenschaften und vergleichen seinen Glanz mit dem Licht der Sonne.

Die Bedeutung des Goldes für viele Glaubensgemeinschaften lässt sich auch daran ablesen, dass bei der Ausgestaltung von sakralen Gebäuden oftmals Gold zur Verzierung verwendet wurde und viele liturgische oder rituelle Gegenstände wie Kreuze, Kelche oder Grabbeigaben aus Gold gefertigt sind. Die Symbolik des Edelmetalls spielte auch in der Gold Malerei und bei Gold Skulpturen eine wichtige Rolle, darüber hinaus sorgten aber auch seine Materialeigenschaften dafür, dass sich das Gold in der Kunst zu einem sehr beliebten Werkstoff entwickelte.

Gold dient seit Tausenden von Jahren als Material in der Kunst

Gold hat für die Verwendung in Malerei und Bildhauerei gegenüber anderen Metallen einige Vorzüge. Zunächst kommt es in der Natur bereits in einer Form vor, in der es direkt verarbeitet werden kann. Das heißt, es muss nicht erst aufwendig mit anderen Metallen zu einer Legierung vermischt werden. Gold gehört deshalb neben Kupfer auch zu den ersten Metallen, aus denen die Menschen Werkzeuge, Schmuck und andere Gegenstände herstellten. Für Gold als Material für Alltagsgegenstände, aber auch für Gemälde und Skulpturen spricht außerdem seine Widerstandsfähigkeit. Es rostet nicht und kann daher mehrere Jahrhunderte überdauern, ohne sich zu verändern. Auch wenn Gold sehr beständig ist, ist es sehr gut und leicht zu verarbeiten. Da es relativ weich ist, lässt es sich leicht formen, zum Beispiel walzen, hämmern oder zu Pulver verarbeiten. Mit diesen Eigenschaften eignet sich das Gold sowohl für die Malerei als auch die Bildhauerei.

Gustav Klimt: Bild 'Adele Bloch-Bauer I'

Techniken und Methoden in der Gold Malerei und für Gold Skulpturen

In der Gold Malerei gibt es unterschiedliche Methoden, das Edelmetall zu verwenden. Im Mittelalter diente das Gold zunächst häufig nur als Bildhintergrund. Es wurde zu Blattgold ausgewalzt und auf den Bildträger aufgetragen. Auf diesen neutralen, aber intensiv glänzenden sogenannten "Goldgrund" wurden mit Farben anschließend die eigentlichen Motive wie Szenen mit Menschen oder Landschaften gemalt. Diese Technik ist besonders aus der religiösen Ikonenmalerei sowie von Tafelbildern bekannt.

Darüber hinaus kann Gold aber auch ähnlich wie Ölfarben oder Temperafarben als gestalterisches Element eingesetzt werden. So lässt sich Blattgold ebenso dazu verwenden, um Motive zu gestalten oder Akzente und Applikationen auf Bilder zu setzen. Weithin bekannte Beispiele für dieses Verfahren sind die Gemälde "Adele Bloch-Bauer I" und "Der Kuss", bei denen der Jugendstil-Maler Gustav Klimt partiell auch Blattgold verwendete.

Auch in der Bildhauerei hat das Gold eine lange Tradition. Wie in der Gold Malerei gibt es auch bei den Gold Skulpturen verschiedene Verarbeitungstechniken. So sind aus vielen Kulturen Skulpturen bekannt, die aus massivem Gold gefertigt wurden. Dafür wird das Gold geschmolzen und in Form gegossen oder auch graviert. Häufig wurden auch Objekte aus Holz oder Metallen mit Blattgold belegt und anschließend poliert. Ein berühmtes Beispiel für die Gold Skulpturen ist die Totenmaske des Tutenchamun aus dem Alten Ägypten.

Die Hochphase der Gold Kunst und ihre Renaissance im 20. Jahrhundert

Auch wenn Gold in der bildenden Kunst grundsätzlich sehr beliebt war, gab es auch Phasen in der Kunstgeschichte, in denen es etwas aus der Mode geriet. Die ersten Verwendungen von Gold in der Kunst sind aus dem Alten Ägypten dokumentiert. Hier wurde das Gold vor allem im Zusammenhang mit der Verehrung von Göttern und Pharaonen sowie für Sarkophage und Grabbeigaben eingesetzt. Auch aus der griechischen Antike ist Gold als Material für Ornamente an Statuen bekannt.

Seine erste Hochphase in Europa hatte das Gold in der Kunst ab dem 1. Jahrhundert n. Chr. In den folgenden Jahrhunderten wurde Gold in der Kunst häufig nicht zuletzt wegen seiner vielfältigen Bedeutungen verwendet. So diente das Edelmetall zum Beispiel als Symbol für Sonne, Licht, Beständigkeit, Weisheit, Reichtum oder das göttliche Wesen. Einen ersten Knick in der Beliebtheit von Gold in der Kunst gab es ab dem 15. Jahrhundert. Zu dieser Zeit setzte sich die Überzeugung durch, dass das Gold mit seinem starken und eigenwilligen Glanz alle anderen Farben überstrahle und den Bildeindruck störe. Als weitere Gründe, die Verwendung von Gold in der Kunst abzulehnen, werden in der Literatur darüber hinaus die Diskrepanz zwischen dem hohen Materialwert und dem intellektuellen Anspruch der bildenden Kunst erwähnt. Auch das elitäre Image des Goldes als sehr wertvolles Edelmetall, das nur der Oberschicht vorbehalten war, wird genannt. Es sollte bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts dauern, bis das Gold diesen Makel weitgehend ablegen konnte.

Erste Annäherungen an das Gold waren unter anderem bei Gustav Klimt in seiner "Goldenen Phase" erkennbar. Ab den 1950er-Jahren kamen weitere Künstlerinnen und Künstler hinzu. So schuf Robert Rauschenberg, einer der bedeutendsten Künstler der Pop-Art, seine berühmten "Gold Paintings" und James Lee Byars ging in seinen raumgreifenden abstrakten Skulpturen geradezu verschwenderisch mit dem Blattgold um. Spätestens ab den 1980er-Jahren ist das Gold in der Kunst wieder vollständig rehabilitiert und es arbeiten heute so viele Kunstschaffende mit Gold wie seit dem Mittelalter nicht mehr.

Es finden große Ausstellungen zum Thema "Gold in der Kunst" statt, wie etwa 1991 "Das goldene Zeitalter" in Stuttgart oder "Gold" im Wiener Belvedere, und auch Gold-Museen wie zum Beispiel das berühmte "Museo del Oro" in Bogotá erfreuen sich beim Publikum großer Beliebtheit.