Raus aus dem Haus

Raus aus dem Haus

05.05.22
ars mundi

Die Darstellungen von Wäldern und Wiesen, von Dörfern und Gebäuden oder von Gebirgen, Seen und Meeren gehören zum festen Repertoire vieler Künstler unterschiedlichster Epochen. "Die Landschaft ist bei weitem die lieblichste Abteilung der Malerei", ist von John Constable, englischer Maler der Romantik, überliefert. Dabei handelt es sich bei der Landschaftsmalerei um ein noch vergleichsweise junges Genre, denn lange hatte die Landschaft in erster Linie den Rahmen für Personen zu bilden. Als eigenständiges Bildthema etablierte sie sich erst ab etwa dem 17. Jahrhundert: Natur und Objekte rückten in den Mittelpunkt, Personen hingegen verschwanden aus den Gemälden oder wurden zur reinen Staffage. Der Maler Philipp Otto Runge schrieb 1802 programmatisch: "Zuerst bannten die Menschen die Elemente und die Naturkräfte in die menschliche Gestalt hinein (...). Jetzt fällt der Sinn mehr auf das Gegenteil (...). Wir sollen in jeder Blume den lebendigen Geist sehen, den der Mensch hineinlegt, und dadurch wird die Landschaft entstehen." Mensch und Objekt seien in der Malerei ebenbürtig: "Kann ich den fliehenden Mond nicht ebenso festhalten, wie eine fliehende Gestalt, die einen Gedanken bei mir erweckt, und wird jener nicht ebenso ein Kunstwerk?"

Einige Beispiele für Landschafts-Darstellungen aus verschiedenen Epochen finden Sie bei ars mundi: In stimmungsvolles Licht getaucht wie vom Impressionisten Claude Monet, ausdrucksstark und farbintensiv wie vom Expressionisten Max Pechstein oder aus zeitgenössischer Perspektive wie von Armin Mueller-Stahl, Anja Struck oder Ben Kamili.