Marino Marini: "Kleiner Reiter"

(Videolänge: 2:40 min.)

Zu dem zentralen Bildthema Marinis gehört das Sujet von "Pferd und Reiter", das ihn über Jahrzehnte faszinierte. Die frühesten Arbeiten zeigen sie als harmonische, fein ausgearbeitete Einheit in denen die eckigen, kubischen Formen beider Körper miteinander verschmelzen. Die Erfahrungen des Krieges aber verändern Marinis Hauptsujet. In seinem Spätwerk entwickelte er einen expressiveren und beinahe abstrakteren bildhaften Ausdruck. So wird sein Motiv zur Zeitdiagnose - und nicht zuletzt zum Aufruf, sich gegen das drohende Unheil seiner Zeit zu stemmen.

Seine Interpretation des Themas ist dabei weit weniger heroisch, als man es in der Kunstgeschichte von vielen Reiterbildern gewohnt ist. Auch in dieser Skulptur mit dem Titel "Kleiner Reiter" aus dem Jahr 1947 wählte Marini eine eher untypische Darstellung. Hier legte er mehr Wert auf einen individuellen Ausdruck als auf eine realistische Darstellung von Ross und Reiter. Geradezu surrealistisch wirken die dünnen Beine des Pferdes oder der nur stilisiert dargestellte Körper des Reiters.

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