Wandobjekt "Kopf des Güstrower Ehrenmals", Reduktion in Bronze
Wandobjekt "Kopf des Güstrower Ehrenmals", Reduktion in Bronze
Kurzinfo
ars mundi Exklusiv-Edition | limitiert, 980 Exemplare | nummeriert | Signatur | Gießereipunze | Zertifikat | Bronze | Reduktion | Format 22,5 x 24 x 15 cm (B/H/T) | Gewicht 4,5 kg | Wandaufhängung
Detailbeschreibung
Wandobjekt "Kopf des Güstrower Ehrenmals", Reduktion in Bronze
Mahnmal und Freundschaftsbekundung: Der "Schwebende"
Eines der berühmtesten Werke Ernst Barlachs, der "Schwebende", wurde als Mahnmal für die Opfer des ersten Weltkriegs geschaffen und hing als solches von 1927-1937 in einer Nische des Güstrower Doms. Er ist jedoch auf gleich zweifache Weise auch ein Mahnmal der Freundschaft: Als Gesamtskulptur (Werkverzeichnis 425) wie als Detailguss "Kopf des Güstrower Ehrenmals" (Werkverzeichnis 426).
Dass die Gesamtskulptur überhaupt noch existiert, verdanken wir Freunden Barlachs. Sie ließen kurz nach dem Tod des Künstlers 1938 anhand des noch vorhandenen Werkmodells einen weiteren Guss anfertigen und versteckten ihn, nachdem "Der Schwebende" 1937 von den NS-Behörden als "entartet" klassifiziert, aus dem Dom entfernt und schließlich gar eingeschmolzen wurde. Er hängt heute in der Antoniterkirche in Köln und konnte wiederum genutzt werden, um einen weiteren Guss für den ursprünglichen Standort zu fertigen. So kehrte Barlachs Meisterwerk 1953 in den Güstrower Dom zurück und erinnert dort seither, die Jahreszahlen sind unter ihm in Stein graviert, an die Opfer der Weltkriege von 1914-1918 und von 1939-45.
Der "Kopf des Güstrower Ehrenmals", Barlachs Detailguss aus dem Jahre 1930, ist darüber hinaus ein Dokument einer unmittelbaren Künstlerfreundschaft. Seine Gesichtszüge sind recht eindeutig - obwohl "ohne Absicht", wie Barlach später behauptete - die seiner Künstlerfreundin Käthe Kollwitz. Auch ihr Werk wurde im nationalsozialistischen Deutschland verfemt. 1936 wurden ihre Arbeiten aus der Berliner Akademieausstellung entfernt. Als Künstlerin war sie fortan praktisch nicht mehr präsent. So wirkt der "Kopf des Güstrower Ehrenmals" im Nachhinein wie die Vorahnung einer Schicksalsgemeinschaft: Es ist das Porträt einer Künstlerin, die Barlach freundschaftlich verehrte und die wie er selbst bald schweren Zeiten entgegenging.
Die Besonderheiten dieser Edition:
Aus feiner Bronze, von Hand gegossen im Wachsausschmelzverfahren. Direkt vom Original abgeformt und verkleinert. Limitiert auf 980 Exemplare, einzeln nummeriert, mit Gießereipunze. ars mundi Exklusiv-Edition, herausgegeben in Zusammenarbeit mit der Ernst Barlach Gesellschaft. Mit nummeriertem Authentizitäts- und Limitierungszertifikat.
Version als Wandobjekt. Detailguss des "Schwebenden" (WVZ 424, 1927), erstmals ausgeführt 1930 (WVZ 426). Format 22,5 x 24 x 15 cm (B/H/T), Gewicht 4,5 kg. Mit Wandaufhängung.
Kundenmeinungen
einwandfrei
alles bestens, hervorragende qualität.
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Über Ernst Barlach
1870-1938, Bildhauer, Schriftsteller und Zeichner
Ernst Barlach - geboren am 2.1.1870 im holsteinischen Wedel, gestorben am 24.10.1938 in Rostock - nimmt eine herausragende Sonderstellung innerhalb des deutschen Expressionismus ein. Als Grafiker, Zeichner, Schriftsteller und insbesondere als Bildhauer schuf Barlach Meilensteine der Kunstgeschichte: Barlachs plastische Bildwerke suchen die Grenzerfahrung und deren Darstellung und genau darin liegt ihre besondere Wirkung. Es sind Werke von vielschichtigem Sinngehalt, mit denen er das Wesen des Menschen in den Vordergrund stellte und das, was über dem Ich und den Dingen der Welt steht.
Die Intention Barlachs wurzelt in der Tiefe, im Inneren. Geprägt vom Krieg und schweren Lebensbedingungen erlebt er von hier aus Leiden und Glück. Und immer steht der Mensch im Zentrum seines Schaffens: Ecce homo.
"Ich begehre jedoch nichts anderes als schlecht und recht ein Künstler zu sein. Es ist mein Glaube, dass dasjenige, was nicht durch das Werk auszudrücken ist, durch Formen in den Besitz eines anderen übergehen kann. Immer wieder kreist meine Lust und mein Schaffensdrang um die Probleme des Lebenssinns und der anderen großen Berge im geistigen Bereich." (Ernst Barlach)
Ernst Barlach wird 1925 Ehrenmitglied der Akademie der Bildenden Künste, München. 1933 wird er zum Ritter der Friedensklasse des Ordens "Pour le mérite" ernannt. 1937 entfernen die Nationalsozialisten seine Werke als "entartete Kunst" aus öffentlichen Sammlungen und Plätzen. Am 24. Oktober 1938 stirbt Ernst Barlach in Rostock.
Heute sind die Werke von Ernst Barlach fester Bestandteil der führenden Museen und Sammlungen und erzielen – soweit verfügbar - auf Auktionen Rekordbeträge.
"Der singende Mann" wurde die bekannteste Plastik Ernst Barlachs, eine Ikone der Moderne. Weltweit ziert er Bildbände und Plakate, die Urauflage ist fester Bestandteil in den Sammlungen der großen Museen der Welt, u.a. dem Museum of Modern Art (MoMA), New York.
Seit dem Altertum verwendete Legierung von Kupfer mit anderen Metallen (vor allem mit Zinn). Ideales, Jahrtausende überdauerndes Metall für hochwertige Kunstgüsse.
Beim Bronzeguss setzt der Künstler in der Regel ein mehr als 5000 Jahre altes Verfahren ein, das Wachsausschmelzverfahren mit verlorener Form. Es ist das beste, aber auch das aufwendigste Verfahren zur Herstellung von Skulpturen.
Zuerst formt der Künstler ein Modell seiner Skulptur. Dieses wird in eine verflüssigte Silikon-Kautschukmasse eingebettet. Sobald das Material festgeworden ist, wird das Modell herausgeschnitten. In die so gewonnene Negativform wird flüssiges Wachs gegossen. Nach dem Erkalten wird der Wachsabguss aus der Form genommen, mit Gusskanälen versehen und in eine Keramikmasse getaucht. Die Keramikmasse wird im Brennofen gehärtet, wobei das Wachs ausfließt (verlorene Form).
Nun hat man endlich die Negativform, in welche die ca. 1400° C heiße Bronzeschmelze gegossen wird. Nach dem Erkalten der Bronze wird die Keramikhülle zerschlagen und die Skulptur kommt zum Vorschein.
Jetzt werden die Gusskanäle entfernt, die Oberflächen vom Künstler selbst oder nach seinen Vorgaben von einem Spezialisten poliert und patiniert und nummeriert. So wird jeder Guss zum Original.
Für weniger hochwertige Bronzegüsse wird häufig das Sandbettverfahren verwendet, das in Oberflächenbeschaffenheit und Qualität jedoch nicht das aufwendigere Wachsausschmelzverfahren erreicht.
Edition einer Grafik oder Skulptur, die von ars mundi initiiert wurde und die nur bei ars mundi bzw. bei von ars mundi lizenzierten Vertriebspartnern erhältlich ist.
Künstlerische Bewegung, die im frühen 20. Jahrhundert den Impressionismus ablöste.
Der Expressionismus ist die deutsche Form der Kunstrevolution in Malerei, Grafik und Bildhauerkunst, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts in den Werken von Paul Cézanne, Vincent van Gogh und Paul Gauguin ihre Vorläufer fand. Die Expressionisten versuchten, zu den Urelementen der Malerei vorzustoßen. Mit kräftigen, ungebrochenen Farben in großen Flächen, der Betonung der Linie und der dadurch angestrebten suggestiven Ausdruckskraft kämpften sie gegen den Kunstgeschmack des etablierten Bürgertums an.
Die wichtigsten Vertreter des Expressionismus waren die Gründer der Brücke: Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff, Max Pechstein, Otto Mueller, sowie Franz Marc, August Macke u.a.
Meister des Wiener Expressionismus sind Egon Schiele und Oskar Kokoschka. Unter den Bildhauern ist Ernst Barlach der Berühmteste.
Die französische Form des Expressionismus ist der Fauvismus.
Bezeichnung für ein Kunstobjekt (Skulptur, Installation), das nach dem Willen des Künstlers in mehreren Exemplaren in limitierter und nummerierter Auflage hergestellt wird.
Durch das Multiple wird eine "Demokratisierung" der Kunst erreicht, indem das Werk für einen größeren Personenkreis zugänglich und erschwinglich gemacht wird.
Ein vollplastisches Werk der Bildhauerkunst aus Holz, Stein, Elfenbein, Bronze oder anderen Metallen.
Während die Skulpturen aus Holz, Elfenbein oder Stein direkt aus dem Materialblock herausgearbeitet werden müssen, muss beim Bronzeguss zunächst ein Werkmodell, meist aus Ton oder anderen leicht formbaren Materialien geschaffen werden.
Blütezeit der Skulptur war nach der griechischen und römischen Antike die Renaissance. Der Impressionismus verlieh der Bildhauerkunst neue Impulse. Auch zeitgenössische Künstler wie Jörg Immendorff, Andora, Markus Lüpertz haben die Bildhauerkunst mit bedeutenden Skulpturen bereichert.