Renoir und Manet: Kleine Fehden unter Künstlerkollegen

Renoir und Manet: Kleine Fehden unter Künstlerkollegen

26.08.21
ars mundi

Pierre-Auguste Renoir gilt heute als einer der wichtigsten Vertreter des Impressionismus, seine Stillleben, Porträts, Landschafts- und Aktbilder sind weltberühmt, zudem war er mit geschätzten 6.000 Werken einer der produktivsten Künstler seiner Zeit.

Sein Malerkollege Édouard Manet aber hielt ihn damals für gänzlich unbegabt. So stellte es zumindest Claude Monet dar, der mit beiden befreundet war. Er erzählte 1924 von einem Ereignis aus dem Jahr 1874, als Renoir und Manet bei ihm in Argenteuil aufeinandertrafen.

Monet habe gerade mit seiner Ehefrau und seinem Sohn im Garten für Manet Modell gestanden, als Renoir eingetroffen sei. Dieser habe kurzerhand zu Farbe und Pinsel gegriffen und die gleiche Szene auf die Leinwand gebracht. Manet sei von Renoirs Verhalten wenig begeistert gewesen und habe Monet zugeflüstert: "Der Junge hat kein Talent. Du bist mit ihm befreundet, sag ihm, er soll das Malen lieber aufgeben!" Beide Gemälde von der Gartenszene sind noch erhalten, unterscheiden sich aber in einem Detail: Neben Mutter und Sohn ist bei Manet am linken Bildrand Monet zu sehen, bei Renoir hingegen rechts ein aufgeplusterter Hahn.

Werke von Auguste Renoir bei ars mundi finden Sie hier...

Werke von Edouard Manet bei ars mundi finden Sie hier...