"Adele Bloch-Bauer I" - ein Meisterwerk der Schönheit

"Adele Bloch-Bauer I" - ein Meisterwerk der Schönheit

13.07.23
ars mundi

Gustav Klimts berühmtes "Adele Bloch-Bauer I" Gemälde ist nicht nur ein beeindruckendes Beispiel für die künstlerischen Fähigkeiten des Künstlers und seinen unverwechselbaren Stil, sondern auch ein Zeugnis für die Bedeutung von Kunst und Geschichte in unserer Welt.

Gustav Klimts "Goldene Adele"

Gustav Klimts "Adele Bloch-Bauer I" ist zweifellos eines der faszinierendsten Werke des österreichischen Künstlers. Klimt schuf das eindrucksvolle Gemälde, welches auch als "Goldene Adele" bekannt ist, zwischen 1903 und 1907 auf einer 138 x 138 cm großen Leinwand. Das Motiv zeigt eine glamouröse und wohlhabende jüdische Frau namens Adele Bloch-Bauer. Sie war ein Symbol für Schönheit und Eleganz des frühen 20. Jahrhunderts, eine wichtige Persönlichkeit in der Wiener Gesellschaft und eine bedeutende Kunstmäzenin von Klimt.

Das Gemälde ist ein herausragendes Beispiel für Klimts "Goldene Phase", die einen bedeutenden Einfluss auf den Wiener Jugendstil hatte und die Verwendung von Gold in der Kunst eindrucksvoll demonstriert. Adele trägt ein goldenes Gewand, welches unter anderem mit geometrischen Mustern und Blumen besetzt ist. Außerdem sind auf dem Gewand stilisierte Augen zu erkennen, welche an allsehende Augen erinnern. Ein Schmuckstück mit silbernen Steinen und Diamanten bedeckt ihren Hals vollständig.

Die Goldtöne dominieren das Porträt und fügen sich perfekt in die opulenten Ornamente und das Muster ein, die das Gemälde in eine atemberaubende Symmetrie bringen. Gustav Klimts besonderer Stil und seine Verwendung von Blattgold machen das "Adele Bloch-Bauer I" Gemälde unverwechselbar. "Adele Bloch-Bauer I" ist ein beispielhaftes Werk für Klimts opulenten Charakter und seine Fähigkeit, die Schönheit des menschlichen Körpers mit dekorativen Elementen zu verschmelzen.

'Adele Bloch-Bauer I' ein Meisterwerk der Schönheit

Die bewegte Geschichte Klimts Meisterwerk: Verlust und Wiederkehr der Adele Bloch-Bauer I

Aber nicht nur die atemberaubende Schönheit der Adele macht Klimts Gemälde so besonders, sondern auch eine turbulente Geschichte. Im Jahr 1903 erhielt Gustav Klimt, welcher zu dieser Zeit einer der führenden Künstler des Wiener Jugendstils war, von Ferdinand Bloch-Bauer den Auftrag ein Porträt seiner Frau Adele anzufertigen. Nach der Erstellung von hunderten Skizzen, stellte Klimt im Jahr 1907 das Gemälde fertig.

Als Adele im Jahr 1925 im Alter von nur 43 Jahren starb, erbte ihr Ehemann Ferdinand das berühmte Gemälde. Jedoch war er im Jahr 1938 gezwungen, das Gemälde seiner Frau zurückzulassen, als er aufgrund der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Österreich aus seiner Heimat fliehen musste. Die Nationalsozialisten gaben dem Gemälde den Namen "Die Frau in Gold", um dessen jüdischen Ursprung zu verschleiern und übergaben es an die Staatsgalerie Belvedere.

Noch Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg verweigerte die Staatsgalerie Belvedere die Restitution des Kunstwerks an die rechtmäßigen Erben der Bloch-Bauers. Erst nach einem langjährigen Rechtsstreit wurde das Gemälde im Jahr 2006 an die rechtmäßige Erbin Maria Altmann zurückgegeben und ist heute eine bedeutende Attraktion in der Österreichischen Galerie Belvedere in Wien.

Wer war Adele Bloch-Bauer?

Adele Bauer kam im Jahr 1881 als Tochter einer wohlhabenden jüdischen Familie in Wien zur Welt. Als junge Frau im Alter von 18 Jahren heiratete sie den deutlich älteren Industriellen Ferdinand Bloch. Das Bloch-Bauer Ehepaar, welches zu dem jüdischen Großbürgertum Wiens zählte, teilte eine besondere Begeisterung für Kunst und war bekannt für ihre beeindruckende Kunstkollektion.

Adele unterstützte zahlreiche Künstler und Künstlerinnen und trug damit zur Weiterentwicklung der Wiener Kunstszene bei. So lernten Adele Bloch-Bauer und Gustav Klimt sich um das Jahr 1900 kennen. Es war der Beginn einer lebenslangen Freundschaft, die vor allem eine künstlerische Zusammenarbeit umfasste.

Adeles hoher Stellenwert in der Wiener Gesellschaft und ihr Kunstengagement machten sie zu einer wichtigen Mäzenin, die Klimt bei der Entstehung bedeutenderer Werke unterstützte. Jedoch förderte Adele Bloch-Bauer Gustav Klimt nicht nur hinter den Kulissen, sie war auch seine Muse und die einzige Frau, die von ihm zweimal porträtiert wurde: in den Werken "Adele Bloch-Bauer I" (1907) und "Adele Bloch-Bauer II" (1912).

Adele Bloch-Bauer I – die Frau in Gold

Die Frau in Gold von Klimt: Schönheit als Symbolik

Das im Zuge Klimts "Goldener Phase" entstandene "Adele Bloch-Bauer I" Gemälde ist besonders wegen seiner Schönheit von kulturhistorischer Bedeutung. Das Werk zeigt zu einem Adele als wichtige Mäzenin des Künstlers, welche Schönheit und Eleganz ausstrahlt. Der Künstler stellte Adele Bloch-Bauer in einer regelrechten königlichen und imposanten Art und Weise dar, um ihren sozialen Status und ihre Rolle in der Wiener Gesellschaft zu betonen.

Das reich geschmückte Kleid und der Schmuck, wie die mit Silbersteinen und Diamanten besetzte Halskette, unterstreichen diese hohe gesellschaftliche Stellung. Die von Klimt verwendeten Farben Bronze, Silber und Gold erzeugen eine außergewöhnliche Schönheit, die alle Betrachter und Betrachterinnen faszinieren. Die Verwendung von Blattgold symbolisiert zudem Reichtum und Luxus.

Jedoch verleiht Klimts Darstellung von Adeles Händen, die auf unnatürliche Weise ineinander verschränkt sind, dem Bild einen rätselhaften Charakter. Diese Pose suggeriert eine regelrechte Spannung, welche widersprüchlich zu ihrem vermeintlich perfekten Äußeren und der Schönheit steht. Noch heute spekulieren Kunsthistoriker und Kunsthistorikerinnen über diese Ambiguität, die wahrscheinlich nie gelöst werden kann.

Klimts "Goldene Adele" - ein Kunstwerk des Jugendstils oder der Moderne?

Gustav Klimt war einer der bedeutendsten Künstler des Wiener Jugendstils. Jedoch ist es heutzutage umstritten, ob Klimts „Goldene Adele“ wirklich als Jugendstilwerk betrachtet werden kann, da einige Kunstexperten und Kunstexpertinnen in diesem Werk bereits Elemente moderner Kunstströmungen wie des Expressionismus und der Abstraktion erkennen. Allerdings ist der Großteil der Kunstwelt der Meinung, dass sich das Gemälde perfekt in Klimts typische Kunst im Sinne des Jugendstils und somit in sein Gesamtwerk einreiht.

Letztendlich ist es nicht zu verleugnen, dass Klimt traditionelle und moderne Kunst vereint und somit den Übergang zur modernen Kunst markiert und einen großen Einfluss auf die Entwicklung der modernen Kunst hatte. Zum Beispiel haben die Verwendung von Gold und geometrischen Formen die moderne Kunstwelt beeinflusst und viele Künstler und Künstlerinnen inspiriert. In der Kunstwelt des späten 19. Jahrhunderts waren die traditionellen Konventionen der Malerei allgegenwärtig. Klimt jedoch brachte mit seiner einzigartigen Ästhetik und seinem Stil einen neuen Ansatz in die Kunst ein.

"Adele Bloch-Bauer I" ist ein Meisterwerk, inspiriert von Ornamentik und Natur. Klimt nutzte die typischen Merkmale des Jugendstils, wie die Liebe zum Ornament und die Vorliebe für flache Oberflächen und Konturen, um eine einzigartige Ästhetik zu schaffen. Er schuf so eine unverwechselbare Bildsprache. Die goldene Umgebung und die floralen Motive seiner goldenen Adele fügen sich zu einem harmonischen Ganzen zusammen und zeigen seine Fähigkeit, Schönheit und Eleganz in seiner unverwechselbaren Bildsprache zu verbinden und gleichzeitig die zentrale Rolle der Frau in der Kunst zu betonen.

Adele Bloch Bauer Gemälde löst auch nach über 100 Jahren viele Kontroversen aus

Eine der größten Kontroversen betrifft die bis heute ungelöste Frage, ob Adele Bloch-Bauer und Gustav Klimt eine geheime Liebesbeziehung führten. Klimt war dafür bekannt, enge und intime Beziehungen zu einigen seiner weiblichen Modelle zu pflegen, jedoch gibt es keine zuverlässigen Belege, die eine romantische Beziehung zwischen ihm und Adele beweisen.

Einige Kunstexperten und Kunstexpertinnen verweisen auf Klimts "Judith und Holofernes" aus dem Jahr 1901 als ein mögliches weiteres Gemälde, für das Adele Modell stand. Aber nicht nur die Ähnlichkeit der Gesichter der weiblichen Figuren der beiden Gemälde ist auffallend, sondern auch die markante Goldkette, welche beide Modelle tragen.

Auch in dem Gemälde "Adele Bloch-Bauer I" selbst lassen sich Rückschlüsse auf eine intime Beziehung zwischen Klimt und Adele ziehen. Die Sinnlichkeit, die in dem Porträt vermittelt wird, deutet auf ein intimes Verhältnis zwischen Maler und Modell hin. Auch die Verwendung der Farben, wie das zarte Blau im Bereich des Schlüsselbeins und das Rot der Wangen, suggerieren eine erotische Verbindung.

Trotz dieser Kontroverse bleibt das Gemälde "Adele Bloch-Bauer I" ein Meisterwerk der Kunstgeschichte, das sowohl durch seine Schönheit als auch durch seine turbulente Geschichte fasziniert.