Reproduktionen kaufen – die hohe Kunst der Nachbildung

Reproduktionen kaufen – die hohe Kunst der Nachbildung

09.03.23
ars mundi

"Mona Lisa", "Der Schrei", "Sternennacht über der Rhone", "Blaues Pferd I" oder "Adele Bloch-Bauer I": Diese und viele weitere Highlights der Kunstgeschichte kann man als Originale bestenfalls einmal in einer Ausstellung oder in einem Museum erleben.

Dennoch muss man auf diese und andere berühmte Motive in den eigenen vier Wänden nicht verzichten, denn es gibt zahlreiche Anbieter, bei denen man Gemälde Reproduktionen kaufen kann. Ohnehin haben Nachbildungen von Kunstwerken schon lange ihren Makel verloren. Allerdings gilt es auf diesem Markt besonders wachsam zu sein, denn es gibt sehr viele verschiedene Techniken und Verfahren, um Kunstwerke zu vervielfältigen, wobei sich die Gemälde Reproduktionen mitunter deutlich in ihrer Wertigkeit unterscheiden.

Hinweise auf die Qualität findet man bereits in den Beschreibungen

So deuten zum Beispiel limitierte Editionen in kleinen Auflagen darauf hin, dass ein besonders aufwändiges Verfahren bei der Herstellung zur Anwendung kam. Ebenso lassen hochwertige Materialien wie Künstlerleinwände oder Büttenpapiere auf eine besondere Qualität der Gemälde Reproduktionen schließen. Darüber hinaus dienen Zertifikate zum Beispiel von Museen oder Nachlassverwaltern als Nachweis, dass für eine Nachbildung das Original als Vorlage diente.

Grundsätzlich sollte man bei Kunst Reproduktionen darauf achten, dass die Urheberrechte nicht verletzt werden. Sollten die originalen Skulpturen oder Gemälde nicht gemeinfrei sein, müssen alle Vervielfältigungen von den Inhabern der Urheberrechte genehmigt bzw. autorisiert werden.

Hochwertige Reproduktionen

Über Methoden und Materialien von Gemälde Reproduktionen

Es gibt verschiedene Methoden, um Gemälde Reproduktionen herzustellen. Das Angebot reicht vom einfachen Posterdruck bis hin zu Faksimiles, die vom Original kaum zu unterscheiden sind. Wie so oft hat auch hier Qualität seinen Preis, denn für gute Reproduktionen sind mitunter ausgesprochen aufwändige Verfahren und hochwertige Materialien notwendig.

Dem Original am ähnlichsten sind Replikate, für die das Original-Bild fotografiert oder gescannt wurde. Die Drucktechnik entscheidend anschließend darüber, wie gut die Farben und die Details wiedergegeben werden können. Auch das Medium, auf das gedruckt wird, bestimmt maßgeblich den Charakter des Bildes. Noch steigern lässt sich der wertige Eindruck durch einen edlen Rahmen zum Beispiel aus Massivholz oder eine spezielle Verglasung.

Neben verschiedenen Druckverfahren sind auch von Hand gemalte Kopien weit verbreitet. Diesen sieht man aber in der Regel an, dass es sich lediglich um Interpretationen der berühmten Vorlagen handelt. Oftmals stimmen die Proportionen der Bildgegenstände oder auch die Farben nicht mit denen des Originals überein.

Fine Art Giclée: Ein Druckverfahren für höchste Qualität

Eine Technik, mit der sich besonders hochwertige Gemälde Reproduktionen anfertigen lassen, ist der Giclée-Druck. Mit diesem Verfahren können digitale Bilder in sehr hoher Auflösung auf verschiedene Materialien aufgebracht werden. Wegen seiner ausgezeichneten Qualität nutzen sogar Künstlerinnen und Künstler den Giclée-Druck, um damit ihre Original-Werke herzustellen.

Diese noch relativ junge Drucktechnik funktioniert im Prinzip wie ein Tintenstrahldrucker, allerdings arbeiten die Giclée-Drucker mit bis zu zwölf Einzelfarben. Auf diese Weise lässt sich eine besonders große Farbskala abbilden, so dass die Ausdrucke detailreich und lebendig wirken und Farbverläufe ohne jegliche sichtbare Abstufungen wiedergegeben werden können.

Die Farben des Giclée-Drucks gelten als lichtecht und äußerst langlebig. Ohne direkte Sonneneinstrahlung können die Giclée-Reproduktionen bis zu 80 Jahre überdauern, ohne dass die Farben ihre Brillanz verlieren. Als Bildträger für den Giclée-Druck eignen sich viele der Materialien, die auch in Ateliers für die Malerei oder die Lithografie zum Einsatz kommen, zum Beispiel Leinwand oder Künstlerpapiere.

Faksimiles: Reproduktionen nahe am Original

Nachbildungen von Kunstwerken oder auch seltenen Schriften, die dem Original am ähnlichsten sind, werden als Faksimiles bezeichnet. Manchmal greifen sogar Museen auf Faksimiles zurück, wenn etwa ein Ausstellungsstück geschützt werden soll oder es untersucht oder restauriert wird.

Bei der Anfertigung eines Faksimiles wird versucht, die Vorlage in Bezug auf Optik und Haptik so authentisch wie möglich wiederzugeben. Sowohl das Format, die Farben und die Materialien als auch Gebrauchs- und Alterungsspuren sowie weitere besondere Merkmale des Originals werden bei der Nachbildung berücksichtigt. Ausgangspunkt ist immer ein Foto oder ein Scan eines Originaldokuments. Diese Bilddaten werden entweder im Digitaldruck oder im Offsetverfahren vervielfältigt. Dabei kommt es besonders auf die Wahl der Materialien an, zum Beispiel des Papiers oder auch der Farben.

Für einen besonders authentischen Eindruck werden die Bildträger wie Leinwand oder Papier manchmal auch künstlich gealtert oder auch gezielt verschmutzt. Abschließend werden die Faksimiles oft per Hand noch veredelt, zum Beispiel durch den Auftrag von Blattgold. Wegen des zum Teil sehr hohen Arbeitsaufwands werden Faksimiles meist nur in sehr geringen Stückzahlen produziert und gelten damit als beinahe ebenso selten wie ein Original.

Reproduktionen – die hohe Kunst der Nachbildung

Auch dreidimensionale Objekte lassen sich reproduzieren

Nicht nur von Gemälden, auch von Skulpturen werden Kunst Reproduktionen angefertigt. Zu den Klassikern gehören zum Beispiel Skulpturen aus dem Alten Rom und dem Griechenland der Antike wie der "Diskuswerfer von Myron" oder die "Venus von Milo". Aber auch modernere Objekte sind als Reproduktionen sehr beliebt, zum Beispiel "Der Kuss" und "Der Denker" von Auguste Rodin, "Der Schäfer im Sturm" von Ernst Barlach oder die "Java-Tänzerin" von Emil Nolde.

Die Nachbildung von dreidimensionalen Objekten erweist sich allerdings gegenüber der von Gemälden, Grafiken oder Zeichnungen als wesentlich aufwändiger. Für die Reproduktion von Skulpturen gibt es verschiedene Methoden. Die eigentliche Herausforderung besteht dabei darin, die Form der Objekte dreidimensional zu erfassen, um anschließend eine Formvorlage für die Vervielfältigung anfertigen zu können.

Methode von Kunst Reproduktionen: Abformung direkt vom Original

Eine sehr häufige Methode, die zudem sehr authentische Nachbildungen erlaubt, ist die Abformung direkt vom Original. Auf der Grundlage dieses Abdruckes kann anschließend eine Gussform modelliert und mit sehr unterschiedlichen Materialien befüllt werden, zum Beispiel mit Bronze, Eisen, Porzellan, Keramik, Kunstmarmor oder Kunstbronze. Nicht selten werden die nachgebildeten Objekte abschließend noch per Hand veredelt, zum Beispiel bemalt, patiniert oder poliert. In diesem Punkt unterscheidet sich der Herstellungsprozess von Reproduktionen kaum von dem eines Originals aus Künstlerhand.

Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass Bildhauer nach Augenschein ein Modell formen, aus dem dann die Gussvorlage erstellt wird. Diese Replikate unterscheiden sich aber meist in den Proportionen und den Details sehr deutlich vom Original.